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Floh

Personenzug mit Güterbeförderung im Bf Floh-Seligenthal (Thüringen)

Ein Güterzug mit Personenbeförderung (GmP) ist ein Güterzug, der neben Güterwagen einen oder mehrere Personenwagen zur Reisendenbeförderung mitführt.

Gründe für diese früher auf Nebenbahnen nicht seltene Art der Betriebsabwicklung können sein:

  • geringe Zahl von Reisenden, die die Durchführung spezieller Reisezüge nicht rechtfertigt.
  • Mangel an Fahrzeugen und/oder Personal, um Güter- und Reisezüge getrennt durchzuführen.
  • starke Belegung der Strecke, so dass Güter- und Personenbeförderung vereinigt werden müssen.

Die Personenwagen waren entweder mittig oder am Ende des Zuges eingegliedert, um den Reisenden den direkten Kontakt mit der Lokomotive zu ersparen. Nachteilig für die Reisenden war die geringe Reisegeschwindigkeit eines GmP, der oft auf Unterwegsbahnhöfen längere Aufenthalte zum Absetzen und Aufnehmen der Güterwagen hatte. Dies war auch einer der entscheidenden Gründe für das Verschwinden dieser Zuggattung.

GmP gab es bei der Deutschen Bundesbahn vereinzelt bis in die 1980er Jahre. Heute sind sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr zu finden. Ihre Durchführung würde auch der heute bei den meisten Eisenbahngesellschaften üblichen Trennung in verschiedene Tochtergesellschaften für Personen- und Güterverkehr widersprechen. In Teilen Indiens, Asiens und Afrika sind dagegen solche Transporte auf wenig befahrenen Strecken noch üblich.

Das Gegenstück dazu war der Personenzug mit Güterbeförderung (PmG). Teilweise noch bis Anfang der 90er Jahre gab es bei der Deutschen Reichsbahn der DDR diese Zugart. An den Personenzug wurden dabei hinten ein oder mehrere Güterwagen angehängt. Ein Rangieren auf Unterwegsbahnhöfen fand in der Endzeit der PmG nicht mehr statt.

Auch Privatbahnen führten solche Zugfahrten durch, selten gibt es den PmG dort heute noch.

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